Scuole Media Cantonale

Die Tessiner Schule prägt in den 70er Jahren die Schweizer Architektur maßgeblich. Mario Botta ist ein wichtiger Vertreter dieser Bewegung und großer Freund der romanischen Architektur. Mit dem Bau der Mittelschule 1977 in der Tessiner Gemeinde Morbio Inferiore hat er ein bemerkenswertes Gebäude geschaffen. Im Sommer 2017 besuchten wir, im Rahmen einer Exkursion mit Prof. Lessing, die Schule von Botta und konnten sie auch von innen betrachten.

Von der Hauptstraße erreicht man zuerst das Pförtnerhaus und die Sporthalle, die das Hauptgebäude noch verbergen. Flach und langgestreckt liegt dahinter das Schulgebäude in der Landschaft. Die Lineare Form in Nord-Süd Ausrichtung besteht aus drei Gebäudeteilen, die sich in ihrem Fassadenbild wiederholen. Was von außen noch wenig aufregend erscheinend, überraschte uns umso mehr im Inneren.

Die separaten Treppenhäuser sind jeweils als Kern der einzelnen Gebäudeteile gedacht. Umlaufende Gänge bieten den Zugang zu den Lernräumen. Der Rhythmus der aneinander gereihten Raummodule kehrt in allen Gebäudeteilen wieder. Auch die Funktionen sind ähnlich. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Räume der Schulverwaltung, Veranstaltungsräume und die Bibliothek. Im ersten Geschoss sind die Klassenräume angeordnet, darüber dann die spezielleren Kursräume, Schülerküchen und Labore.

Botta, der für seine Entwürfe massive Materialien verwendet und Herr des großen Formspektrums ist, schafft in diesem Gebäude eine streng geometrische Struktur, die als strukturalistische Architektur fast unbegrenzt weiterwachsen kann. Im Inneren hebt die schlichte Formsprache im Zusammenspiel mit Licht und Schatten den massiven Baukörper aus Beton auf. Auf eine einzigartige Art verbindet eine durchgehende horizontale Achse alle Gebäudeteile miteinander. Die dadurch entstehende perspektivische Flucht scheint unendlich zu sein. Der Blickbezug verbindet die einzelnen Teile wieder zu einem Ganzen und gibt die Hauptachse an, auch für die innere Erschließung.

Das Projekt von Botta hat mich sehr beeindruckt, besonders die positive Überraschung von der monotonen Außenwirkung zu dem spektakulären Innenraum. Das Zusammenspiel von dem verwendeten Beton im Innerenraum, der durch das Licht und Schattenspiel neu belebt wird, ist hier ein gutes Beispiel für die Schweizer Architektur.

Bei uns im iLab gibt es darüber auch einiges an Literatur, teilweise auch als E-Book! Hier der Link zur Bib:

https://hds.hebis.de/fuas/Search/Results?lookfor=Mario+botta&trackSearchEvent=Einfache+Suche&type=allfields&search=new&submit=SUCHEN

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Villa Savoye (1928-1931)