"Entdeckungsreise durch Finnlands Holzbaukunst: Eine Exkursion voller Architektur, Kultur und Natur"

Im Rahmen des Wahlpflichtmoduls "Konstruktion und Technik" im fünften Bachelorsemester Architektur machten sich zwölf Studierende mit Prof. Florian Mähl und Prof. Tatjana Vautz auf den Weg nach Helsinki, um die faszinierende Welt finnischer Holzbaukonstruktionen zu erkunden und unsere Partnerhochschule, die Metropolia University of Applied Sciences kennenzulernen.

Die Exkursion bildete den Abschluss eines Semesters intensiver Analyse von gebauten Architekturprojekten, die wir nun vor Ort erleben und darüber hinaus tief in die finnische Landschaft, Architektur und Kultur eintauchen konnten.

*Gruppenfoto mit den Lehrenden, Studierenden & Gästen

Schon beim Einzug in unsere Unterkünfte wurden wir von Artek Interieur und Dekoration empfangen. Es dauerte keine halbe Stunde in der Stadt, um zu erkennen: Aalto ist allgegenwärtig!

Alvar, Aino und Elissa Aalto sollten in den kommenden Tagen einen bedeutenden Platz in unserem Leben einnehmen – und das zu Recht!

Im Mittelpunkt unserer Exkursion stand ein mehrtägiger Workshop mit Studierenden des Studiengangs "Construction Architecture" an der Metropolia University. Dieser begann auf einer Insel im Freilichtmuseum Seurasaari, das die historische Entwicklung der finnischen Holzbauarchitektur bis heute zeigte.

Der Workshop brachte nicht nur spannende Erkenntnisse, sondern ermöglichte auch den Austausch mit den finnischen Studierenden, inklusive anschließendem Mittagessen. Gastfreundschaft prägte die Atmosphäre, und auch das gemeinsame Abendprogramm wurde von unseren Gastgebern offen begrüßt.

Olympiastadion

Der nächste Tag begann mit einer Führung durch das Wohnhaus und das ehemalige Studio der Altos. Alvar Aalto, als "Vater des Modernismus" bekannt, prägte die finnische Architektur mit seinen organischen Konzepten. Maßgeblich am Erfolg beteiligt waren seine Frauen Aino und Elissa, beide Architektinnen/Designerinnen. Die Führung thematisierte die oft im Schatten stehenden Frauen jener Zeit, insbesondere Elissa Aalto. Im Anschluss erkundeten wir weitere architektonische Meisterwerke der finnischen Moderne, darunter das Oplympiastadion, für welches Aalto den auffälligen Turm entwarf und die beeindruckende Felsenkirche "Temppeliaukio".

Weitere Höhepunkte auf dem Tagesplan waren der Besuch des Kongresszentrums Pikku-Finlandia und der modernen Zentralbibliothek Oodi von ALA Architects.

Der darauffolgende Freitag begann sehr früh mit einer Fahrt nach Mittelfinnland. Wir machten eine Pause beim Piano Pavillon in Lahti und besichtigten Altos Rathaus in Säynätsalo. Am Ufer Finnlands längsten Sees, dem Päijänne, tauchten wir ein in das Alvar Aalto Experimental House. Hier, mitten im Wald, nur über einen kleinen Pfad, quer durch Blaubeeren und Pilze erreichbar, verzauberte uns die atemberaubende Atmosphäre der Natur und des herrlichen Ausblicks. Das Haus selbst verkörperte all die kleinen und großen Merkmale der bisher gesehenen Aalto-Bauten, und die Familiensauna am Ufer repräsentierte nochmals die klassische Saunaarchitektur und -kultur.

Bis zum Sonntag verbrachten wir die Nächte in Blockhütten auf der Spitze eines Berges unweit des Experimental Houses. Neben Koch- und Spieleabenden hatten wir die Gelegenheit, das Alvar-Aalto-Museum in Jyväskylä und die moderne, wunderschöne Kuokkalan Kirkko zu besichtigen.

Auf der Rückreise nach Helsinki besuchten wir die "Alte Kirche von Petäjavesi", ein UNESCO-Weltkulturerbe, und machten einen Zwischenstopp in der Stadt Tampere mit seiner beeindruckenden Industriearchitektur.

Die neue Woche begann mit einer Führung durch die Metropolia University mit anschließenden Workshops. Besonders gut gefallen hat uns die Mischung aus praxisnahem Lehren und Lernen, geniale Wegeleitsysteme und eine entspannte Atmosphäre für die Studierenden. Als letzter Programmpunkt stand der gemeinsame Besuch weiterer Analyseprojekte an, besonders herauszuheben ist hier die „Vikki Church“ in Helsinki. Gemeinsam mit unseren finnischen Kommiliton:innen erkundeten wir die Kirche und erhielten eine spontane Führung von einem aufgeschlossenen Priester durch die beeindruckenden Räumlichkeiten. Ein letzter gemeinsamer Pizzaabend bildete den Abschluss unserer Reise.

 

Wir freuen uns bereits auf den Besuch unserer finnischen Kommiliton:innen im kommenden Sommersemester an der Frankfurt University of Applied Sciences.

 

Text: Katharina Bös

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